The Ancient Gallery

The Ancient Gallery
Metal [EBM/Industrial/Nu Metal/Technoid]

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Mirko Sennewald
D - Dresden
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2
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16.165
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Info

The Ancient Gallery haben in den 10 Jahren ihres Bestehens Ungewöhnliches vollbracht: sie entwickelten ihre Musik vom autodidaktischen Instrumentenspiel hin zu einem anspruchsvollen Programming, das unter Fachkollegen Anerkennung findet. Erste Auftritte in kleinen Clubs ihrer Heimat wurden zu rundum stimmigen Shows bei denen Musik, Licht, Kleidung und Action der Musiker eine Einheit bilden und unterdessen auf immer größeren Bühnen des Landes geboten werden. Besonders ungewöhnlich ist der hohe künstlerische Anspruch, den die Band immer wieder an sich und ihre Hörer stellt. Reiste die Gruppe anfangs mit einer kleinen Galerie mit Bildern befreundeter Photographen und Maler durch die Lande, so kreierten sie im Jahre 2001 eine Tanzperformance zu einem Gedicht von Barbara Köhler für 3.000 Zuschauer. Sie sind zu Grenzgängern der verschiedenen künstlerischen Gattungen geworden, arbeiten mit Schriftstellern, Choreographen, Modedesignern und Gastmusikern zusammen, um hohe intellektuelle Bedürfnisse befriedigen zu können. Eigene Lesungen sind ein weiterer Beleg für diesen Anspruch.

Bei allem Ehrgeiz bleibt die Musik keineswegs auf der Strecke. Die neue CD Kopfdelay (Noiseworks/SX Distr.) ist wesentlich rhythmischer als der Vorgänger deinstallation. Insbesondere der Namensgeber Kopfdelay überzeugt mit seinem leicht punkigem Sound, der mächtig drückt und als Tribute an die Dadaisten zusätzlich eine witzige Note bekommt. Destinations entstand als Denkmal für den verstorbenen Dresdner Szene-DJ IndyFada und läßt es richtig krachen, ebenso wie Nirgendwann und Va Banque. Hier spürt man die Kraft, die die Band auch auf der Bühne entwickelt und über ihr Publikum hinwegfegen läßt. Pure Energie, keine Schnörkel, keine offenen Fragen: alles auf eine Karte gesetzt. Dementgegen steht das sehr ruhige Jemand geht, hier liegt viel Wert auf Textverständlichkeit, wurde doch die Verfasserin Barbara Köhler (edition suhrkamp) nicht nur für diesen Text mit vielen deutschen Literaturpreisen ausgezeichnet. Die überwiegend deutschen Texte zeigen, dass die Band wirklich etwas mitzuteilen hat, das spürt und hört man besonders in Teil des Ganzen. Mitteilsame Texte sind in einer Zeit des Blödeldödel (auch Spaßgesellschaft genannt) verdammt mutig, und so wird November Euka wohl die Kritiker wieder zahlreich auf den Plan rufen. Musikalisch haben sich die Vier jede Menge Support ins Boot geholt: Lars Rudie Rudell (ex-Blind Passengers, ex-Skeptiker) an der Säge-Gitarre, Antje Dieckmann (Mortalia) vocals bei Druck, Inchtabokatables-Teufelsgeiger BBreuler vocals bei Va Banque. Für adäquate Soundqualität sorgte der Mixdown bei Tec_DC (Tanzwut, Corvus Corax). Fazit: ein gelungenes Werk alternativer Musik für Hörer mit Grips im Kopf ohne delay.
Mick Ten, Stadtmagazin Blitz!

history: 1992 Gründung, zunächst als Coverband
1993 Erstes Demo Origin gitarrenlastig, rockig, laut aber eigene Songs
1995 Zweites Demo Fortune Teller dynamisch, rockig, Novalis-Vertonung
1996 Galerie; Einflüsse von NIN, Einstürzende Neubauten, Gothic-Bands
1997 Maxi-CD Her sister (Noiseworks Rec.), verstärkt Keyboardeinsatz, experimentell
1998 erstmals erscheint Fanzine The Ancient Teller
1999 Uraufführung Lesung eigener und zeitgenössischer Texte
2001 Erstes Album Deinstallation (Noiseworks Rec.), einige Samplerbeiträge
2002 Zweites Album Kopfdelay (Noiseworks Rec./SX Distr.)

band: Robin Weinhold (voc)
Andy Weinhold (git)
Mario Friedrich (b)
Dirk Mehnert (keyb)

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