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von Uli 04.10.2004 09:42 Uhr
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Zitat von: ACID
Heute findet im Deutschen Bundestag eine Debatte zur Quotenregelung der deutschen Sprache zum hiesigen Musikmarkt statt. Quasi die erste Runde für eine Gesetzesvorlage. Das Thema bleibt akut!


Es war eine interessante Diskussion. Nähreres dazu, darunter auch den kompletten Live-Stream, findet man hier: http://www.bundestag.de/aktuell/musik/index.html

Gruß Uli
von ACID:) 29.09.2004 12:48 Uhr
Heute findet im Deutschen Bundestag eine Debatte zur Quotenregelung der deutschen Sprache zum hiesigen Musikmarkt statt. Quasi die erste Runde für eine Gesetzesvorlage. Das Thema bleibt akut!
von Chilly 24.07.2004 09:59 Uhr
Hi Quenok! Sehr guter Artikel, sagt mal wieder alles :twisted:
von Quenok 23.07.2004 14:48 Uhr
Von wegen Quotenregelung...

http://www.laut.de/vorlaut/feature/09610/index.htm
von trancefish 21.07.2004 10:05 Uhr
Zitat von: Teufelsbraut
Quote ist schwul. Sicher besser für den Deutschen Markt und für eine eigene Identität deutscher Musikschaffender jedweder couleur. Doch von Schildern und Vorschriften halte ich nicht viel. :twisted:


Auch nicht, wenn dadurch evtl. die Chance erhöht wird, daß deine Musik gespielt wird, weil Radiosender gezwungen werden, Indipendent-Label-Krams zu spielen?
von Teufelsbraut 20.07.2004 19:54 Uhr
Quote ist schwul. Sicher besser für den Deutschen Markt und für eine eigene Identität deutscher Musikschaffender jedweder couleur. Doch von Schildern und Vorschriften halte ich nicht viel. :twisted:
von dubhead 18.07.2004 15:58 Uhr
Zitat von: susanne
eigentlich schade, daß es bestimmt vielen bestimmt gar nicht klar ist, daß durch große majors deutsche musik untergeht, die nicht schlechter sein muß. nur sehr ich schwarz dies prouentual aufzuteilen, da wir eine marktwirtschaft haben. also bleibt nur übrig augen und ohren offenzuhalten was auf unserem markt in deutschland passiert. zu konsumenten degradiert.


jo, so seh ich das auch. find aba ne quote clever, damit sich national bischen mehr tut. gibt doch bereits viele beispiele wo amis mit deutschen djs, remixern oder interpreten was kollaborieren. wenn sie nun mehr oder weniger dazu verführt oder gezwungen wären, dann stärkt das auch die künstler in deutschland und eine neue kultur entstünde 8) das wir covernde hirnis werden wie nach dem krieg wage ich mal zu bezweifeln. aba selbst das würde viele gute sänger nach vorne bringen. dann braucht man och keene RTL honks.
von Uli 14.07.2004 22:56 Uhr
Hallo trancefish,

Zitat von: trancefish
@Uli: Respekt, wieder mal ein qualitativ hochwertiges Posting


Danke; man bemüht sich halt. Darf ich Dir das Kompliment zurückgeben? Nicht daß die Leute hier denken, daß sich unsere Kommunikation in gegenseitigem Schulterklopfen erschöpft; ich will und kann begründen, was ich an Deinen Ausführungen für überlegenswert halte. Um's mal ganz brutal und selbstironisch zu formulieren: Wenn ich nach 32 Jahren Musikbusiness immer noch nicht gerafft hätte, "wo der Hase in Liegen pfeffert", könntet Ihr mich den Hasen geben.

Zitat
Also, ich halte Quotenregelungen teilweise für sinnvoll, denke dabei aber weniger an eine kulturelle Quotenregelung sondern mehr an Quoten für Independent-Labels oder Produzenten aus heimischen Gefilden. ... Wenn nun aber mehr an kleinere Produktionsfirmen gedacht werden würde, und ein 30/70-Verhältnis von Indipendent und Major-Labels gemacht werden würde, hätte man evtl. die Chance, wieder einmal Sachen zu hören, die nicht von Bohlen und anderen Hitfabrikanten in 0,nix mit Musicmaker erstellt wurden.


Höchst interessant, dieser Gedankenansatz. Das wäre in Bezug auf meinen Beitrag quasi "Modell 3". Unterm Strich würde das bedeuten, daß im Falle des Falles, also wenn über eine Quotenregelung nachgedacht werden würde, auch der von Dir in die Diskussion eingebrachte Aspekt unbedingt mit Beachtung finden müßte.

Zitat
Dabei kommt es weniger auf den musikalischen, als auf den rein wirtschaftlichen Aspekt an. Ich denke, die großen Firmen haben durch ihr Budget einen großen Einfluss darauf, was Hit wird und was nicht.


Das ist genau der Punkt. Aber der Rückgang der Umsätze der Majors hängt nicht allein von illegalen Downloads ab, sondern auch vom Erstarken der Independents. Dazu vielleich später, ggf. in einem anderen thread, mehr dazu.

Zitat
Mein Lieblingsbeispiel für diese merkwürdige Geschäftspraktik ist die Kelly Family. Ich persönlich mag die Musik von denen jetzt nicht so aber grundsätzlich sind die Sachen sauber produziert und durchaus inzwischen auch Massentauglich. Komischerweise blockieren die Radiosender und auch MTV und VIVA die Musik, obwohl die Kellys inzwischen nicht viel anders klingen als die Corrs oder vergleichbare Bands. Damit will ich jetzt auch niemand schlechtmachen oder sowas. Die Songs der lustigen Haarballtruppe wurden nämlich deutlich weniger gespielt, als die Kellys die Produktion und afaik, den Vertrieb selbst übernommen haben.


Dieses Beispiel zeugt von Sachkenntnis und untermauert Dein Bestreben einer wertneutralen musikwirtschaftlichen Betrachtungsweise. Mein Ding sind die Kellys auch nicht (meine Tochter war mal "Fan von", das hat sich dann gelegt), aber Geschmäcklereien lasse ich ebenso außen vor wie Du. Ob Heavy Metal oder Blasmusik (um mal Extrembeispiele zu nennen) - Musik ist entweder gut oder schlecht.

Zitat
Wenn die Medien gezwungen werden, wieder mehr auf kleineren Labels zu spielen, haben wir auch wieder einen breiteren Musikmarkt.


Interessanterweise deutet sich der Trend bereits teilweise an. Ich weiß das von Kollegen. Nachdem bei diversen Majors wie East West das Maktsegment "volkstümliche Musik/deutscher Schlager" völlig eliminiert wurde, werden die Musikredakteure gegenüber Angeboten kleiner Labels zum Großteil zunehmend freundlicher und aufgeschlossener, d.h. sie setzen auch mehr davon in ihren Programmen ein.

[quote]Rückwirkend kommen doch alle "echten" Stars aus kleinen Labels. Elvis, Joe Cocker, Madonna und meinetwegen auch noch Phil Collins. Später wurden die alle von Sony, EMI und BMG gesigned...[/quote]

Das stimmt, nur haben sich späterhin etablierte Stars ihre Rechte dann auch auf eigenen Labels gesichert (bestes Beispiel: Beatles mit Eigenlabel Apple), wobei die Majors dann nur noch Vertriebsfunktion übernehmem durften. Aber wir Außenstehenden haben ja keinen Einblick in die Verträge...

Zitat
Wir brauchen wieder echte Stars! Keine RTL-Sponks


Das funktioniert aber nur, wenn sich neue Künstler über Clubauftritte nach oben spielen. Hierbei rechnet sich der Verkauf einer selbst oder bei einem Independent Label zu günstigen Konditionen produzierten CD meist besser als im Falle eines voreiligen Major-Vertrages, wobei man die CD zum Eigenverkauf zum Großhandelspreis erwerben muß, das Produkt als solches aber im Tonträger-Handel floppt.

Es kommen noch interessante Zeiten auf uns zu - und wir sind mittendrin.

Beste Grüße
Uli
von susanne 14.07.2004 21:09 Uhr
eigentlich schade, daß es bestimmt vielen bestimmt gar nicht klar ist, daß durch große majors deutsche musik untergeht, die nicht schlechter sein muß. nur sehr ich schwarz dies prouentual aufzuteilen, da wir eine marktwirtschaft haben. also bleibt nur übrig augen und ohren offenzuhalten was auf unserem markt in deutschland passiert. zu konsumenten degradiert.
von trancefish 14.07.2004 17:27 Uhr
@Uli: Respekt, wieder mal ein qualitativ hochwertiges Posting:

Also, ich halte Quotenregelungen teilweise für sinnvoll, denke dabei aber weniger an eine kulturelle Quotenregelung sondern mehr an Quoten für Independent-Labels oder Produzenten aus heimischen Gefilden. Inzwischen wird der Markt ja leider von BMG-Eintagsfliegen beherrscht und die Fusion von BMG und Sony hat diese Situation nicht wirklich verbessert. Wenn nun aber mehr an kleinere Produktionsfirmen gedacht werden würde, und ein 30/70-Verhältnis von Indipendent und Major-Labels gemacht werden würde, hätte man evtl. die Chance, wieder einmal Sachen zu hören, die nicht von Bohlen und anderen Hitfabrikanten in 0,nix mit Musicmaker erstellt wurden.

Dabei kommt es weniger auf den musikalischen, als auf den rein wirtschaftlichen Aspekt an. Ich denke, die großen Firmen haben durch ihr Budget einen großen Einfluss darauf, was Hit wird und was nicht. Ich vermute sogar, daß die ganz großen Firmen den Radio und TV-Sendern richtig viel Geld geben, damit irgend ein Song rauf und runter gedudelt wird, bis ihn keiner mehr hören kann.

Mein Lieblingsbeispiel für diese merkwürdige Geschäftspraktik ist die Kelly Family. Ich persönlich mag die Musik von denen jetzt nicht so aber grundsätzlich sind die Sachen sauber produziert und durchaus inzwischen auch Massentauglich. Komischerweise blockieren die Radiosender und auch MTV und VIVA die Musik, obwohl die Kellys inzwischen nicht viel anders klingen als die Corrs oder vergleichbare Bands. Damit will ich jetzt auch niemand schlechtmachen oder sowas.

Die Songs der lustigen Haarballtruppe wurden nämlich deutlich weniger gespielt, als die Kellys die Produktion und afaik, den Vertrieb selbst übernommen haben.

Schlusswort: Wenn die Medien gezwungen werden, wieder mehr auf kleineren Labels zu spielen, haben wir auch wieder einen breiteren Musikmarkt. Rückwirkend kommen doch alle "echten" Stars aus kleinen Labels. Elvis, Joe Cocker, Madonna und meinetwegen auch noch Phil Collins. Später wurden die alle von Sony, EMI und BMG gesigned...

Wir brauchen wieder echte Stars! Keine RTL-Sponks
von Berti 13.07.2004 01:37 Uhr
Ich finde eine Quote sinnvoll, denn dann müßte man sich nicht soviel amerikanische (gut designte) Grütze antun und die heimischen Künstler könnten sich wieder besser entwickeln anstatt nur dumm nachzuäffen. :twisted:
von Uli 09.07.2004 10:20 Uhr
Liebe Mitdiskutanten,

es gibt threads, in denen ich (zumindest erst mal) nicht mitdiskutiere, aber voll Interesse mitlese. So finde ich den von Philos60 eröfffneten thread Welche Bedeutung hat ein Gesangstext in der Musik? höchst interessant und anregend, ja sogar spannend.

Hierin findet man auch einige Ausführungen von track4 zu Quotenregelungen, die ich einer gesonderten Diskussion für Wert halte. Deshalb diese neue Thema..

Zitat von: track4"]die eigene landessprache dürfte auch nicht vergessen werden. dank der rap-kultur gibt es neben volkstümlichen erscheinungen, schlager und liedermachern auch wieder einen boom im text sektor.[/quote]

Ja, darum geht es. Aber: Das Problem sollte man unter zweierlei Aspekten betrachten und diese Aspekte auch auseinanderhalten:

1. Sprache (kultureller Aspekt)
2. Herkunft von Urhebern und Künstlern (wirtschaftlicher Aspekt)

Auf der Grundlage des sprachlich-kulturellen Aspektes hätten wir Verhältnisse, wie sie bis zur "British Invasion" Anfang der 60er Jahre - der Hoch-Zeit des deutschen Schlagers - und z.T. noch darüber hinaus gang und gäbe waren: Ausländische Werke wurden sehr häufig in deutscher Sprache gecovert, mal von deutschen Interpreten, mal von den Originalinterpreten, von denen viele kein Deutsch konnten und phonetisch nachsingen mußten. Das gibt es heute kaum noch.

Würde eine Sprachquote eingeführt werden, könnte dies zum "Coverzwang" führen, was ich nicht für besonders gelungen hielte. Beispiele könntet Ihr Euch selber "zurechtlegen".

[quote="track4"]seit jahren werden internationale musicals bei uns in deutscher sprache aufgeführt - wie bei der oper gibt es eine geschichte, die in der jeweiligen landessprache zu erfolg geführt hat und sich auch auf dem globus national etablieren konnte.[/quote]

Das ist wohl richtig, nur sehe ich hierbei einen gravierenden Unterschied zum Einzelwerk, da beim Bühnenwerk die Texte immer handlungsunterstützend sind, während beim Einzelwerk die Rezeption der Texte nicht immer zwingend notwendig ist. Zum Beispiel halte ich die Texte aller Titel von Modern Talking lediglich für reine Lautmalerei. In exakter deutscher Nachdichtung würde sich das recht blamabel anhören.

[quote="track4
die DDR hatte seinerzeit auch ein quotenprinzip... deutsche sprache war dort doktrin und hat somit für den erhalt und das fortbestehen lyrischer werte beigetragen. generell sollte in diesem fall eine quotenregelung jedoch als machtpolitisches druckmittel, abgrenzung und stilisiertes kulturgut funktionieren.


Das ist grundsätzlich richtig, nur mit einer kleinen, aber nicht unwesentlichen Differenzierung. Die 40/60-Quote beruhte nicht auf dem sprachlichen Aspekt, sondern war nicht nur ideologisch, vor allem aber wirtschaftlich (Devisenknappheit) begründet. Weiterführende Informationen unter:

http://www.foren.de/system/index.php?id=GBT_MUSIK&forumid=159072&threadid=405603

Während es bei Quotenregelungen ausschließlich um Rundfunk geht, betraf die Quote in der DDR - wie in den Beitrag ausgeführt - auch Live-Veranstaltungen.

Auch Kanada hat eine sowohl wirtschaftlich als auch kulturell begründete Quote, um der Allmacht des Musikmarktes der benachbarten USA zumindest einigermaßen zu begegnen.

[quote="track4"]quoten sind aber sicher eine umfangreiche diskussion in sich. eine quotenregelung ist schon seit jahren in deutschland im gespräch - es geht auch um wirtschaftliche interessen auf dem musikmarkt. der tv sender VIVA z.b. pflegt bereits, laut Vorstandschef Gorny, eine freiwillige deutsche quote. wobei sich dies auch auf produktionen, sprich auch auf komposition und produktion bezieht. also ähnlich wie es das zdf sendeformat "hitparade" seinerzeit handhabte. [/quote]

Gorný ist für mich sowieso einer der fähigsten Köpfe in der deutschen Medienlandschaft sowie Musikwirtschaft. Als Chef eines werbefinanzierten Privatsenders muß er natürlich vorrangig wirtschaftlich denken, sprich Einschaltquoten bringen. Wie er dennoch kulturpolitische Aspekte erfolgreich berücksichtigt, ist ein Beweis für fachliche Hochkarätigkeit.

Würde dieses Beispiel Schule machen, wären wir schon weiter.

Ich persönlich bin nicht für Quotenregelungen, denen immer etwas der Ruch von Reglementierung anhaftet. Zunächst sind einmal die Medien gefragt - von den sehr oft zur Erfüllungsgehilfen der Werbefuzzis degradierten Musikredakteuren der Sender bis hin zu den Printmedien.

Gruß Uli
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