The King Baumgardt Blues Band

The King Baumgardt Blues Band
Jazz & Blues [Blues, Cover]

Kontakt
Gig McFish
D - Frankfurt am Main
Social Media
Statistik
Tracks:
1
Views:
15.641
ähnliche Artisten

Info

Frankfurter Rundschau 06.06.05
Wie Muhammad Ali stammt sie aus Louisville, Kentucky. Via New York kam April King vor vierzehn Jahren nach Deutschland. Erst hier wandte sich die klassisch ausgebildete Sängerin dem Blues zu. Inzwischen ist sie ein Star in einer Stadt, der man in manchen Nächten immer noch anmerkt, dass sie einst so amerikanisch war wie keine andere in der Alten Welt.
April King entdeckte in Frankfurt am Main ein Milieu, in dem Blues nicht, so sagt sie es, „als dreckige Kneipenmusik“, sondern als Kulturgut erlebt wird, wohlgemerkt als deutsches. In Matthias Baumgardt fand sie einen kongenialen Musiker. Seit vier Jahren tritt April King gemeinsam mit diesem Gitarristen auf, der, beeinflusst von John Mayall und Jimi Hendrix, ein unverwechselbar eigenes, rau-filigranes Bluesrockformat entwickelte. Zuletzt stellte die - mit dem Bassisten Barry McCourt und Mingo Siewert am Schlagzeug komplette - „King Baumgardt Band“ ihren Rang im Blues Beyond unter Beweis. April King sang, als sei in ihr Janis Joplin wieder zum Leben erwacht. Zweifellos ist das nur eine Rolle neben anderen, in denen die Vokalistin aus der Stadt am Ohio glänzen kann. Stetig und exakt folgte der Beat in ihrem Rücken den wundersamen Schleifen und Arabesken des Gesangs, der sich Otis Redding To Stop now und Taj Mahal Queen Bee so erschloss, dass die Interpretation als genuine Leistung erschien.
Blues ist ein kosmischer Sound, so sphärisch wie der Gesang von Walen. Nicht umsonst war Pink Floyd zuerst eine Bluesband. Seine Lieder sind wie Sternenstaub, auch und gerade dann, wenn sie so druckvoll vorgetragen werden wie es sich für eine Tanzkapelle gehört. Wie mit der guten alten Dampflok fühlte man sich von der „King Baumgardt Band“ mitgenommen, es fehlte nur noch eine steam whistle, die auf alten Platten manchmal zu hören ist, und der heisere Hohn eines Howlin´ Wolf. „Little Red Rooster“ passte da ins Bild, genauso wie April Kings notorischer Spott. Diese Sängerin ist weniger glamourös als vielmehr handfest. Sie besitzt die besondere Energie der Frontfrauen, schillert aber nicht. Neben ihr wirkt der Alleskönner Baumgardt wie von einem anderen Stern. Selbst seine Körpersprache zitiert pausenlos die Rockgeschichte. Er holte schließlich Max Clouth auf die Bühne. Der Neunzehnjährige mit der Aura eines dem Diesseits immer schon Entrückten führte sich bei den Jam Sessions im Blues Beyond ein. Nun rockte er mit bewährten Musikern und das war unbeschreiblich gut. April King entließ ihr Publikum mit „Bye Bye Baby“ in eine Nacht, die kühl geworden war nach schwerem Gewitter.

Feedback
×